Medienmitteilung des Gemeinderates

7. Oktober 2010
Gemeinderat nimmt zum SIL-Objektblatt Flughafen Zürich Stellung
Die Gemeinde Fällanden wird als direkt in der Anflugroute (Endanflug) auf die Piste 34 liegend seit Jahren von den übermässigen Immissionen aus dem Flughafen Zürich betroffen. Der Gemeinderat nimmt Stellung zum SIL-Objektblatt Flughafen Zürich, und er ruft die Bevölkerung auf, sich ebenfalls vernehmen zu lassen. Dazu wird auf der Homepage der Gemeinde eine Mustervorlage aufgeschaltet.

Der Gemeinderat hat im Rahmen seiner Vernehmlassung des Objektblatts Flughafen im Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) folgende Forderungen an das Bundesamt für Zivilluftfahrt und den Bundesrat gestellt:

  • Er begrüsst die klare Aussage im SIL-Objektblatt, dass die Entwicklung des Flughafens nicht mehr uneingeschränkt erfolgen kann, sondern mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit in Einklang stehen muss. Nachhaltig einen Flughafen betreiben, heisst, die Bevölkerung vor unnötigen Lärmbelastungen schützen.
  • Er verlangt, dass die regelmässigen Südanflüge auf Piste 34 bis maximal 31. Dezember 2015 befristet werden und dass darauf verzichtet wird, sobald mit Deutschland eine bilaterale Lösung gefunden wird. Dies gilt auch, wenn der Gekröpfte Nordanflug, der Bestandteil des SIL-Objektblatts ist, früher eingeführt werden kann. Sollte mit dem Gekröpften Nordanflug nicht die gleiche Kapazität erreicht werden wie mit den Südanflügen, ist dennoch vollständig auf die Südanflüge zu verzichten.
  • Er verlangt, dass festgelegte Abflugrouten tagsüber bis zu einer Höhe von mindestens 8000 Fuss einzuhalten sind. Das SIL-Objektblatt geht im Vernehmlassungsentwurf von 5000 Fuss aus. Diese Forderung hilft mit, den am Boden wahrnehmbaren, störenden Lärm zu kanali-sieren. 8000 Fuss sind flugtechnisch absolut vertretbar.
  • Er verlangt, dass im Nahbereich des Flughafens auch im Süden längs der Abflugrouten zwingend zu überfliegende Wegpunkte festgelegt werden, um die Streuung der Flugspuren zu minimieren.
  • Er verlangt die Aufnahme der Pflicht, den Flughafen Zürich nur in lärmverringernden Verfahren anzufliegen. Ein Beispiel dazu ist der sogenannte Continuous Descent Approach (CDA).
  • Er verlangt die Streichung des Passus, in dem der Flughafen ermächtigt wird, bei "besonderen Wettersituationen" und bei "Störungen im europäischen Luftraum" zwischen 23.30 Uhr und 00.30 Uhr Verspätungen abzubauen.
  • Er verlangt, dass der Flughafen verpflichtet wird, auf eigene Kosten passive Schallschutzmassnahmen (Schallschutzfenster und -lüfter) in den Wohnungen und Häusern im Südanflugkorridor zu installieren. Den Eigentümern, welche solche Massnahmen bereits auf eigene Kosten getroffen haben, sind die Kosten bis und mit dem Jahr 2000 rückwirkend zurückzuerstatten.
  • Er verlangt, dass die Sicherheitsrisiken, welche sich aus den Südanflügen ergeben, bei den Festsetzungen im Objektblatt zwingend berücksichtigt werden.
Die Vernehmlassung des Objektblatts Flughafen im Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) läuft bis zum 29. Oktober 2010. Die Bevölkerung ist eingeladen, möglichst zahlreich Stellung zu nehmen. Der Gemeinderat hat im Rahmen seiner Mitgliedschaft im Fluglärmforum Süd (www.fluglaermforum.ch) einen entsprechenden Musterbrief entwerfen lassen, der inhaltlich deckungsgleich mit der Stellungnahme des Gemeinderates ist. Die Vorlage des Briefs findet sich auf den Websites der Gemeinde und des Fluglärmforums.

Sanierung von Werkleitungen und Strassenbelag an der Sängglenstrasse
Weil an der Sängglenstrasse in Pfaffhausen eine Tiefgarage neu gebaut wird, müssen die Gemeindewerke einen EW-Rohrblock verlegen und die Wasserleitung erneuern. Im Zuge dieser Arbeiten wird die Strasse auf halber Breite aufgerissen. In Anbetracht des schlechten Zustands des Belages sowie der zum Teil losen und beschädigten Abschlüsse empfiehlt sich, auch die Strasse zu sanieren. Für die koordinierten Sanierungsarbeiten auf einer Länge von ca. 50 Metern haben Werkkommission und Gemeinderat insgesamt Fr. 325'340.-- bewilligt.

Renovations- und Anpassungsarbeiten bewilligt
Das Tokterhuus in Fällanden wurde 1995/96 umfassend saniert und umgebaut und ist seither an eine Gemeinschaftspraxis für Kinderchirurgie vermietet. Durch Witterungseinflüsse sind Teile der Fassade so sehr angegriffen, dass sich eine Renovation aufdrängt. Im Weiteren hat sich der Sonnenschutz als ungeeignet oder ungenügend erwiesen. Es ist sinnvoll, auch diese Bauteile während der Eingerüstung des Hauses zu sanieren bzw. baulich anzupassen. Die Renovations- und Anpassungsarbeiten kommen auf Fr. 15'500.-- zu stehen.

Der Gemeinderat hat Mitte Jahr den von der Werkkommission vorgelegten Strategiebericht für die kommenden Jahre genehmigt. In einer ersten Phase beginnt die Abteilung Werke, die bis anhin extern ausgeführten Planungsarbeiten für das EW Fällanden mit eigenen Mitarbeitenden auszuführen. Für die Mobiliarergänzung und die bauliche Anpassungen des Korridors als Fluchtweg hat der Gemeinderat ebenfalls Fr. 15'500.-- bewilligt.

Anpassung des Abfallgebührenreglements
Das Abfallgebührenreglement wurde letztmals auf den 1. Januar 2009 angepasst und der Preis der Abfallmarke für Kehricht und Sperrgut auf Fr. 1.80 gesenkt. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7,6 % auf 8 % per 1. Januar 2011 wird zum Anlass für einzelne marginale Anpas-sungen genommen. Ziel ist die Erhaltung bzw. Schaffung von klaren, benutzerfreundlichen Gebührenansätzen. Aufgrund des Standes des Spezialfinanzierungskontos und der ausgeglichenen Abfallrechnung drängen sich aktuell weder eigentliche Gebührensenkungen noch erhöhungen auf. Die amtliche Publikation erfolgt im Glattaler vom 15. Oktober 2010.

Bürgerrecht
Die Ehegatten Ewald und Anita Knöpfle-Spohn, Pfaffhausen, wurden vom Gemeinderat ins Bürgerrecht der Gemeinde Fällanden aufgenommen. Vorbehalten bleibt die Erteilung der eidgenössischen Einbürgerungsbewilligung und des Kantonsbürgerrechts.

Personelles
Für die Bedienung des Empfangs- und Informationsschalters im Gemeindehaus ab Anfang Dezember wurden Havva Dikmen und Karin Waldner angestellt. Patricia Gorgerat ist befristet bis Ende April 2011 in der Stabsstelle Präsidiales tätig. Und Elsiejean Schöni hilft seit 1. September im Alterszentrum Sunnetal als Pflegehelferin aus.

Zugehörige Objekte

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